Lago Titicaca & Isla del Sol
Nachdem uns nach unseren Wanderungen rund um La Paz das Wanderfieber wieder so richtig gepackt hatte, beschlossen wir, auch die Isla del Sol zu Fuss zu erkunden. Diese befindet sich im Lago Titicaca, wo der Legende nach, der Sonnengott Inti seine Kinder, den ersten Inka Manco Cápac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen hat. Heutzutage kann man auf der Insel die Ruinen der einstigen Inkatempel besuchen. Da wir im Vorhinein von vielen Seiten nur herausragende Sachen ueber diese Ruinen gehoert hatten, waren unsere Erwartungen ziemlich hoch und diese wurden ehrlich gesagt nicht erfuellt. Wir konnten nicht ganz verstehen, warum um diese wenigen, nicht besonders gut erhaltenen Ueberreste so ein Tamtam gemacht wird. Nichts desto trotz verbrachten wir gemeinsam mit dem Amerikaner Mark drei schoene Tage auf der Isla del Sol und genossen es sehr, ganz alleine auf den Straenden bzw. Huegeln der Insel zu campieren.
Peru: Colca Canyon
Nach 6 Wochen in Bolivien war es an der Zeit, dieses Land fuer einen "kurzen" Abstecher von drei Wochen nach Peru zu verlassen. Unser erstes Ziel in Peru war Arequipa, von wo aus wir den Colca Canyon besuchten. Mit einer Tiefe von 3.501 m ist dieser mehr als doppelt so tief wie der Grand Canyon und wahrlich eine beeindruckende Naturattraktion. Abermals hatten wir eine 3-taegige Wanderung geplant, was fuer uns bedeutete, am ersten Tag mehr als 1.000 Hohenmeter absteigen, am zweiten Tag im Canyon unten selbst herumwandern und am dritten Tag wieder die 1.000 Hoehenmeter hinauf gehen - was bei hohen Temperaturen und mit unseren grossen Rucksaecken auf den Schultern ziemlich anstrengend war. Und noch dazu hatten wir am Vorabend zum ersten Mal Pisco Sour selbst zubereitet (angefangen von 1 kg winzige Limetten auspressen bis hin zum Eischnee mit der Gabel schlagen), diesen natuerlich auch verkostet und waren von den Nachwirkungen noch etwas beeintraechtigt :-) ...
Cuzco & Machu Picchu
Unsere naechsten Ziele waren Cuzco und die Inkastadt Machu Picchu. Der Zeitpunkt unserer Reise war nicht gerade der Idealste, da wir uns mitten in der Hauptsaison befinden und diese beiden Destinationen ein extremer Anziehungspunkt fuer Touristen sind. Dennoch wollten wir uns das nicht entgehen lassen und freuten uns auch schon sehr darauf. Das moderne Cusco präsentiert sich als eine Touristen Metropole und tatsächlich ist der Tourismus die größte Einnahmequelle der Stadt. So werden auch grosse Anstrengungen unternommen, um das architektonische Stadtzentrum und die Ruinen in der Umgebung moeglichst gut zu erhalten und einfach zugaendlich zu machen. Cuzco ist auch fuer sein ausgepraegtes Nachtleben bekannt, wo jeden Abend zahlreiche Restaurants, Bars & Clubs zum Ausgehen einladen. Und auch wir waren vom Charme und Bauten dieser Stadt total begeistert und fuehlten uns dort richtig wohl
Der bekannteste Weg nach Machu Picchu fuehrt ueber den Inka Trail, um diesen zu begehen, muss man sich allerdings einer gefuehrten Tour anschliessen (die natuerlich ziemlich kostspielig ist) und Monate im Vorhinein reservieren, da die taeglich erlaubte Personenanzahl auf dem Weg mit 400 beschraenkt ist. Der zweite Moeglichkeit um dorthin zu kommen ist per Zug, doch auch fuer diesen muss man eine ganze Stange Geld ablegen. Beide Alternativen sagten uns nicht zu, also beschlossen wir die etwas abenteuerlichere Route zu nehmen: zuerst fuhren wir mit diversen Minibussen und Taxis zu km 82, dem offiziellen Ausgangspunkt fuer den Inkatrail. Doch anstatt diesen Weg einzuschlagen folgten wir fuer fast 30 km den Gleisen, die uns ebenso nach Machu Picchu fuehrten - 7 lange und oede Stunden zu Fuss, aber ebenso am Ziel angekommen.
Um zumindest ein paar ruhige Stunden in der Inkastadt zu verbringen, nahmen wir schon den ersten Bus um 5.30 Uhr und waren bei den ersten Besuchern dabei, die um 6.00 Uhr nach Machu Picchu eingelassen wurden. Zu dieser Zeit herrschte eine wahrlich mysthische Stimmung, da es noch daemmerte und die Stadt zwischen Nebelfetzen verborgen war. Diese ersten Minuten waren die beeindruckendsten vom ganzen Tag und rechtfertigten auf jeden Fall das fruehe Aufstehen. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge um 1450 und diente als Ausgangspunkt fuer die Ausdehnung des maechtigen Inkareiches. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen war die Stadt für die spanischen Eroberer unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen. Und tatsaechlich sind die Ruinen extrem gut erhalten und beeindruckten uns sehr, insgesamt verbrachten wir mehr als acht Stunden dort um die Ueberreste der alten Stadt zu erkunden. Auch wenn wir die Erfahrung mit einigen hundert anderen Menschen teilen mussten, hat sich der Besuch auf jeden Fall mehr als ausgezahlt!