Sonntag, 5. August 2012

Von wilden Tieren und hohen Felsen

Nach mehr als drei Wochen am Felsen ist die Haut schon ziemlich beansprucht worden und auch die Körperspannung lässt langsam nach. Und nachdem noch zwei weitere Freunde ankommen, geht es für ein paar Tage nach Kapstadt und dann weiter auf Safari. Kapstadt polarisiert: die prachtvollen Häuser in der Innenstadt und außenrum die Townships der Armen. Villen gegen Wellblechhütten - reich und weiß oder arm und schwarz. Die traurige Geschichte Südafrikas ist viel zu oft noch die Gegenwart und trotz ihrer Minderheit (9% der Südafrikaner sind Weiße) sind die Weißen die Besitzhabenden. Kapstadt ist dabei auch keine Ausnahme - in allen größeren Orten sieht man die Trennung ganz deutlich. Auch etwas anderes ist gut zu sehen: die prächtigen Villen sind von dicken Mauern umgeben, Stacheldrahtzäune und vergitterte Fenster. Da sitzen sie drinnen in ihren goldenen Käfigen..
Kapstadt finde ich dennoch eine interessante Stadt, obwohl mich die Landschaft rundherum noch viel mehr begeistert. Endlose einsame Sandstrände, karge Dünen und wüstenartige Vegetation, dazwischen gelbe Rapsfelder, Hügel, Berge und blühende Blumenfelder. Und alles wechselt in kürzester Zeit. Oder wie es der Seppl ausdrückt: da glaubst einen Moment du fährst durchs Innviertel und zwei Minuten später schauts aus wie in der Tundra! Auch ans Kap der guten Hoffnung kommen wird - das allerdings nicht der südlichste Punkt Afrikas ist!
Tja, Kilometer sind es nicht gerade wenig in den Addo Nationapark aber es zahlt sich aus: Elefanten, Zebras, Büffel, Kuddos, Warzenschweine, Strauße, all das ist dort. Nur die Löwen und Nashörner bekommen wir nicht zu Gesicht. Dafür gibts dann am nächsten Tag sogar noch Wale: der südliche Glattwal hat seine Heimat an der südfrikanischen Küste. In den Wintermonaten Juli und August kommen sie zum Paaren aus der Antaktis zurück. Bis zu 18 Meter groß werden die Weibchen und über 45 Tonnen schwer. Selten habe ich ein faszinierenderes und anmutigeres Tier wie einen Wal gesehen. Daneben ist man wirklich sehr klein...
Mit all diesen vielen Eindrücken, genesener Haut und viel mehr Kraft geht es zurück in die Rocklands, wo die letzte Woche nochmals alle Projekte in Angriff genommen werden!