Freitag, 9. Januar 2015

Kalifornien Teil 2

In knapp drei Monaten USA hätten wir vermutlich mehr Staaten als Kalifornien und Nevada "geschafft". Nicht selten sind uns Leute untergekommen, die mal locker 24 Stunden Anfahrtsweg zum Urlaubsziel hinter sich hatten. Wir waren da eher gemütlich unterwegs. Lieber wo länger bleiben und die Gegend kennenlernen, anstatt den Klettertrip zu einer langen Autofahrt werden zu lassen. So waren wir insgesamt mehr als drei Wochen in den Red Rocks und weils so schön war, gibt's hier noch zwei Fotos. Letzteres ist übrigens das einzige Sportkletterfoto der letzten sechs Monate - und wie man sieht, es bin nicht ich!




Nach den Red Rocks ging es an die Küste, wo sich die Landschaft schlagartig änderte: vorbei war es mit der Wüstengegend, dafür saftig grüne Wiesen und Wälder und dementsprechend auch einige Regenschauer. Für einfaches Wandern hat es dennoch gereicht.




San Francisco war das nächste Ziel: definitiv die sympathischte Stadt unserer Reise! Kunterbunt durchgemischt, von hip und Yuppie bis Althippy und Homeless, von Chinatown bis Little Italy - fast alles ist hier möglich. Der kostenlose Schlafplatz am Ende der Golden Gate Bridge und die nächtliche Skyline waren natürlich  das Sahnehäubchen (danke nochmals für den Tip liebe AuscheckerInnen)!




Weil Stadtbesichtigungen aber unglaublich anstrengend sind, war es wieder Zeit für den Felsen: nächster Stop Yosemite.


Nun ist es ja so, dass das Yosemite Valley nicht gerade bekannt für seine Boulderblöcke ist, sondern für seine 1000 Meter hohen Wände, neben vielen anderen Naturschönheiten wie gigantischen Wasserfällen und den großen Sequoia Bäumen. Für so eine Wand braucht es aber etwas mehr Ausrüstung als ein Einfachseil und 14 Expresschlingen und vor allem viel mehr Praxis und Können im Tradklettern als wir es haben (unsere tendiert gegen Null würde ich mal sagen). So versuchten wir auf die andere Art, nämlich zu Fuß, den Half Dome zu erklimmen. Weil es aber bereits schon längstens Dezember war, lag eine ordentliche Menge Schnee - irgendwann vielleicht sogar mehr als bei mancher Skitour.. Ganz hinauf schafften wir es nicht aber für ein Foto hats gereicht.


Und Bouldern, das geht natürlich auch im Yosemite. Man darf sich nur nicht an den Schwierigkeitsgraden orientieren - die kann man einfach nicht ganz ernst nehmen.
Den gigantischen Sequoiabäumen im Süden vom Yosemite-Park statteten wir auch noch einen Besuch ab - neben so einem 3000 Jahre alten Baum fühlt man sich doch etwas klein und jung..




Nach einem kleinen Zwischenstop zum Seilklettern bei Barstow landeten wir wieder dort, wo unsere Kletterreise in Amerika anfing: in Bishop! Weil wir beide so harte Hund sind (Stefan meinte, das müsste ich zumindest von ihm schreiben, das wollen die BlogleserInnen doch lesen, aber selbst wenn mein Schlafsack der wärmere ist, muss das wohl von uns beiden gesagt werden) hielten wir auch bei einer kurzen Kälteperiode durch: 17,6 Fahrenheit (oder minus 8 Grad für alle die wie ich nicht verstehen warum die Amis nach wie vor kein metrisches System verwenden) in der Früh. Ja, da friert selbst der Wasserkanister ein und ďie Eisblumen wachsen am Fenster. So einen Tag verbringt man dann am besten in den Hot Springs, da ist die Kälte schnell vergessen!


Relativ schnell wurde es aber wieder wärmer und bei Sonnenschein, den es fast immer gibt, kann man tagsüber getrost auf den Pulli verzichten.




Ein leichtes Wehmutgefühl macht sich nun langsam breit, knappe zwei Wochen noch und dann hat auch diese lange Reise ihr Ende. Meine treuen BlogleserInnen kennen ja die ewig alte Leier.. es könnte natürlich noch länger weitergehen!
Nichts desto trotz, ein bisschen freun wir uns auf die Heimat - aufs Skitourengehen und auf Freunde und Familie. Und: die nächste Reise kommt bestimmt!!!