Freitag, 27. Februar 2009

Australien und Indonesien

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich diesen Blogeintrag zu verfassen, aber ich hatte in der letzten Zeit wenig Lust auf Internetcafes - gab es doch so viele andere Dinge zu tun! Leider sidn aufgrund der schlechten Verbindung auch nur ein Teil meiner Fotos im Blog, ich werde versuchen, die anderen noch nachtraeglich hochzuladen. Aber nun ein kurzes Update:

Mitte Jaenner hiess es wieder Rucksack packen und weiterreisen: 5 Wochen Australien standen bevor. In dieser kurzen Zeit konnte ich nur einen kleinen Teil des roten Kontinents erkunden und so beschloss ich, mich auf die zwei Klettergebiete "Blue Mountains" und "Arapiles" zu beschraenken. Ersteres liegt 150 km westlich von Sydney und laesst jedes Kletterherz hoeher schlagen! An den kletterfreien Tagen erkundigte ich die umliegenden Schluchten, wagte mich an Canyoning und verbrachte viele gemuetliche Abend mit den lokalen Kletterern - die mich gleich auf das herzlichste aufnahmen. Definitiv ein weiterer Ort, an den ich zurueckkehren moechte!
Von Sydney selbst war ich ziemlich enttaeuscht: laut, gross und hektisch und vor allem nach der ruhigen Zeit in Neuseeland einfach zu stressig. Deswegen hielt ich mich auch nicht lange auf und flog weiter nach Melbourne, wo es mir schon besser gefiel. Nach einigen Tagen Grosstadt zog es mich aber wieder in die Berge oder besser gesagt in die absolute Pampas: Mount Arapiles liegt wirklich in der Einoede! Im naechsten Ort wohnen vielleicht 500 Leute, aber gerade das machte die Zeit dort so besonders. Im Gegensatz zu den Blue Mountains gibt es am Mount Arapiles keine gebohrten Touren, sondern es ist alles zum "selber legen" - also selbst sichern durch sogenannte Friends, Klemmkeile und so weiter (sorry an alle Nicht-Kletterer fuer all die Fachwoerter). Nach vielen Touren im Nachstieg (also als zweite am Seil) bin ich auch meine erste selbstgelegte Tour im Vorstieg gegangen. Naja, war wohl mehr "free solo" als wirklich gut abgesichert und ganz schoen adrenalinausschuettend, hat aber sehr viel Spass gemacht!



Die 5 Wochen in Australien vergingen wie im Flug und ehe ich mich versah war ich in Bali. Zum ersten Mal auf dieser Reise war nicht nur ein Hotel (ja, ein Hotel, kein schwindliges Hostel!!) vorreserviert und es wartete sogar am Flughafen ein Hotelmitarbeiter mit einem Namesschild auf mich! Warum das? Weil ich in Bali meinen Bruder traf, der mit einem Freund unterwegs war und alles vororganisiert hatte. Was fuer ein Luxus! Wir verbrachten 5 gemeinsame Tage in Sanur, erkundeten das Nachtleben Balis ausgibig und relaxten am Strand. Anschliessend fuer ich eine Woche auf Gili Trawagan, eine kleine Insel westlich von Lombok, wo ich Judith und Bea, zwei Freundinnen aus Salzburg traf. Gili Trawangan ist eine absolute Partyinsel mit vielen jungen Backpackern, was nach der ruhigen Zeit in den australischen Doerfern eine gebotene Abwechslung darstellte. Tagsueber waren wir meistens am Schnorcheln, sahen Schildkroeten und Millionen an bunten Fischen und genossen die Sonne, den Strand und das Leben! Und das Nachtleben - ja wie schon gesagt, das wurde natuerlich zur Genuege getestet! Insgesamt war ich von Indonesien positiv ueberrascht, auch wenn der suedliche Teil Balis vollkommen ueberlaufen ist. Und Korruption steht ganz gross an der Tagesordnung. Sogar Verkehrsstrafen sind verhandelbar: anstelle von 6 Euro fuer Rollerfahren zu dritt waren es nach zaehen Verhandlungen nur mehr 3!Dennoch sind die Leute sehr freundlich, das Essen gut und billig und wenn man das ewige "Trrrrrransport" Geschreie ignoriert, sind vor allem Lombok und die Gili Islands eine Reise wert.



Nach dem Zusammentreffen mit Freunden aus der Heimat bin ich nun wieder allein unterwegs und werde die naechsten zwei Wochen in Malaysien verbringen. In Kuala Lumpur war ich zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder klettern - und zum ersten Mal bei asiatischen Temperaturen. Unwahrscheinlich, wieviel man eigentlich schwitzen kann!
Anschliessend geht es nach Thailand, wie lange, das weiss ich noch nicht. Vorsorglicherweise werde ich mir einmal ein Visum fuer zwei Monate besorgen... :)

Montag, 23. Februar 2009

Der Kreis schliesst sich

Der kuehle Norden von Laos
Nach der Hektik von Bangkok in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, anzukommen war der reinste Segen. Obwohl die Stadt selbst nicht sehr viel zu bieten hat, blieb ich einige Naechte dort, da ich ein paar sehr nette Reisebekanntschaften gemacht habe und Vientiane ein guter Ort ist, um fuer ein paar Tage zu chillen und relaxen. Von Vientiane aus fuhr ich in den Norden des Landes, der mich toal begeistert hat. Dieser ist von stark bewaldeten Bergen, Hochebenen sowie Reis- und Opiumfeldern gepraegt. Entlang des Mekong und Nam Ou kann man das traditionelle Flussleben zahlreicher Minderheitenstaemme beobachten, die nach wie vor mit und von den Fluessen leben. Da das Gelaende oft unwegsam ist und die Strassen in sehr rauhen Zustaenden sind, ist die Gegend von modernen Technologien und Touristenmassen noch groesstenteils verschont und bietet jene Mystik, die der Grund fuer zahlreiche Laos Besuche ist. Zu Fuss und vom Boot aus erkundete ich diese Regionen und lernte abgeschiedene und noch authentische Regionen kennen und nahm extrem viele positive Eindruecke mit.



Der heisse Sueden
Auch der Sueden des Landes ist vom maechtigen Mekong gepraegt. Im Kontrast zum Norden herrscht hier jedoch ein heisses Klima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, mit Ausnahme vom Bolaven Plateau, das fuer seinen Tee- und Kaffeeanbau bekannt ist. Da bei diesen Temperaturen jede Bewegung zu anstrengend ist zog ich es vor, meine letzten Tage der Weltreise auf den 4.000 Islands zu verbringen. Das ist eine Inselgruppe im Mekong nahe der kambodschanischen Grenze, die herrlich zum entspannen und chillen einladen. Dort bewegte ich mich nur zwischen Haengematte, Wasser, Bars & Strandbungalow hin und her ... ein hartes Los :-)! Und dort habe ich auch noch so richtig Sonne getankt, so dass ich nun fuer die kalten Temperaturen und Schneemengen in Oesterreich gewappnet bin.



Land und Leute
Generell war ich von den Laoten und den Landschaften sehr begeistert. Obwohl Laos eines der aermsten Laender weltweit ist, machen die Leute einen zufriedenen Eindruck und haben immer ein Laecheln auf den Lippen. Auffaellig ist wie kinder- und tierlieb die Einheimischen sind. Da die Eltern jedoch stets ihren Pflichten in Haus, Landwirtschaft und Arbeit nachgehen muessen, sind die Kinder von klein an auf sich selbst gestellt und sehr bald selbstaendig und meiner Meinung nach sehr fruehreif. Jedoch gibt es auch ein paar Dinge die negativ auffallen: zum einen ist das Land noch sehr stark kommunistisch gepraegt und die Abhaengigkeit und der Einfluss der Chinesen ist in manchen Regionen sehr stark spuerbar. In den letzten Jahren haben auch immer mehr Besucher die Schoenheit des Landes fuer sich entdeckt und dadurch ist der Tourismus extrem stark und schnell gewachsen. In manchen Orten/Regionen scheinen die Laoten mit dem rasanten Wachstum nicht zurecht zu kommen und verkaufen ihre Kultur und Authentizitaet fuer den Extra-Dollar, was jammerschade ist.

Homeward-bound
Nach 365 Tagen auf Reisen geht es am 26. Februar fuer mich wieder heimwaerts. Obwohl ich mich auf zu Hause freue ist der Gedanke an das "alte Leben" seltsam und eigenartig, da es doch die Rueckkehr in eine ganz andere Welt bedeutet. Ich hoffe jedoch, dass ich einiges von der Unbeschwertheit, Leichtigkeit und Freiheit des Reisens mitnehmen kann und noch lange von den Erfahrungen und Erlebnissen profitieren kann.

In den letzten Tagen haben mich andere Reisende oft gefragt, worauf ich mich am Meisten freue. Neben den Wiedersehen mit Familie und Freunden sind es vorwiegend Kleinigkeiten: ein gutes Schwarzbrot essen, wieder ein grosses Handtuch haben, mich ohne Bedenken auf das WC setzen zu koennen und nicht mehr stets ein wachsames Auge auf meine Wertsachen haben zu muessen.

Ein grossartiges Resuemee von dem round-the-world-trip werde ich an dieser Stelle jedoch nicht schreiben, da gaebe es zu viel zu sagen, das werde ich euch dann lieber persoenlich erzaehlen. Also bleibt mir nur noch zu sagen: bis bald in Oesterreich - ich freu mich schon!

Cornelia