Dienstag, 9. September 2008

Im Land der Kiwis



Die letzten paar Tage in Valparaiso und Santiago waren genial! Wir haben einige alte Bekannte unseres Suedamerika-Aufenthalts wieder getroffen, extrem nette Hauptstaedter kennen gelernt und ich habe zwei Tage mit Michi, einer Freundin aus Salzburg, verbracht. In diesen letzten Tagen auf suedamerikanischen Boden haben wir auch fortgehtechnisch alles nachgeholt, was wir im letzten Monat im Kloster in Bolivien "versaeumt" haben. Dementsprechend k.o. waren wir auch schon vor unserem Flug nach Neuseeland und so fielen wir im Flugzeug sofort in einen tiefen Schlaf. Die 13 Stunden Flug vergingen, im wahrsten Sinne des Wortes, wie im Fluge. Und was sind schon 13 Stunden? Nach insgesamt 64 Stunden im Bus von Bolivien zurueck nach Chile kann uns so schnell nichts mehr abschrecken.

Der Abschied von Suedamerika ist uns alles andere als leicht gefallen, so viel gaebe es noch zu entdecken und erleben. So befanden wir uns beide in einem grossen Zwiespalt: einerseits war die Vorfreude auf Neuseeland sehr gross, andererseits verliessen wir Suedamerika nur sehr ungern.

Nach drei ziemlich ruhigen Tagen in Auckland machten wir uns auf Richtung Sueden. Auckland hat eine extrem hohe Lebensqualitaet fuer Einwohner, aus touristischer Sicht hat die Stadt jedoch nicht sehr viel zu bieten. Da gibt es weitaus schoenere und spannendere Fleckerl in Neuseeland.

Fuer das Zentrum der Nordinsel hatten Nina und ich unterschiedliche Plaene und so trennten wir uns fuer ein paar Tage. Waehrend Nina suedlich von Hamilton klettern war fuhr ich an die East Coast und nach Gisborne. Und dort wurde mir auch wieder klar, was mich so sehr an Neuseeland fasziniert: die atemberaubende Landschaft, die Natuerlichkeit, Waerme und Offenheit der Menschen (die fuer uns Europaer oft ueberraschend ist) und die unterschiedlichen Kulturen der Europaer und Maori, die hier aufeinander treffen. Das East Cape ist eine der ruralsten und abgeschiedensten Gegenden in Neuseelandn, wo sich - besonders um diese Jahreszeit - kaum ein Tourist hin verirrt. Und genau diese Stille und Harmonie waren es, die mich so beeindruckt haben.

Damit Neuseeland und Australien unser Reisebudget nicht komplett sprengen haben wir beschlossen, oefter von couch surfing Gebrauch zu machen. Couch surfing ist eine Plattform fuer Reisende ueber die man eine "couch" suchen kann und so einerseits eine guenstige Schlafgelegenheit und anderseits direkten Kontakt zu Einheimischen hat, wodurch man das Land klarerweise von einer ganz anderen Seite kennen lernt.

Gestern haben Nina und ich uns in Taupo, im Zentrum der Nordinsel, wieder getroffen und nun machen wir uns auf den Weg gen Suedinsel. Zuvor machen wir jedoch noch einen Abstecher in einen Nationalpark zum Klettern und in die Haupstadt Neuseelands, nach Wellington.