Dienstag, 19. August 2008

San Ignacio: Schule, Kindergarten und Klosterleben

Langsam neigt sich die erste Haelfte unserer Reise dem Ende zu: am 27. August heisst es Abschied nehmen von Suedamerika und es geht quer ueber den Pazifik nach Neuseeland.

Rueckblickend gesehen war das letzte halbe Jahr so abwechsungsreich und voller neuer Eindruecke und Begegnungen, dass es schwer ist, all diese bunten Bilder in Worte zu verfassen. Das Schoene daran: es sind eigentlich nur positive Geschichten, an die ich mich erinnern kann. Kein einziges Mal in der gesamten Reisezeit sind Cornelia und ich in eine gefaehrliche Situation gekommen, es ist uns nichts gestohlen worden und wir waren auch nie krank (bis auf harmlose Magenverstimmungen von geringen Ausmass). Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Suedamerikaner uebertrifft die oesterreichische bei Weitem und obwohl viele Menschen hier unter oder am Rande der Armutsgrenze leben, geben sie das Wenige was sie haben, mit Freude. Und die landschaftliche Schoenheit und Diversitaet Suedamerikas ist auf den Fotos festgehalten - auch wenn es nur Abbilder sind und die Berge und Seen in natura noch um einiges bewundeswerter sind.

Die letzten drei Wochen haben wir in San Ignacio, im Osten von Bolvien verbracht. Schon in Salzburg hatten wir den Kontakt zu den Halleiner Franziskanerinnen hergestellt, die in Bolvien und Argentinien Kloester, Schulen, Kindergaerten, Krabbelstuben, Krankenhaeuser und weitere infrastrukturelle Einrichtungen fuehren. Nach den vielen Wanderungen der letzten Monate und dem ewigen Rucksack ein- und wieder auspacken, war es eine Wohltat, einmal drei Wochen an einem Ort zu sein.
Von den Schwestern sind wir auf das Herzlichste empfangen worden und wir fuehlten uns bei ihnen wie in einer richtig grossen Familie aufgehoben. Und gerade in der Zeit, als wir in San Ignacio waren, fanden unzaehlichte Festivitaeten statt, so dass wir ganz schoen viel zum Feiern gekommen sind.

Waehrend Cornelia im Kindergarten gearbeitet hat, war ich in einer der Schulen als Englischlehrerin taetig. Englischunterricht in Bolivien war und ist wirklich eine Herausforderung, da es kein Unterrichtsmaterial gibt und die SchuelerInnen wirklich gar nichts konnten - egal wie lange sie schon Englisch hatten. Aber es hat uns beiden sehr viel Spass gemacht, auch wenn drei Wochen einfach sehr schnell vergehen.
An den Nachmittagen haben wir viel Zeit am See mit Lesen verbracht (zum ersten Mal auf dieser Reise war es wirklich heiss: um die 30 - 35 Grad) oder wir waren reiten. Bei 1,5 Euro die Stunde konnte man sich das ja wirklich oefters leisten! Bolivien war ueberhaupt sensationell guenstig: ein Frisoerbesuch um 90 Cent (allerdings ohne Foehnen *g*), eine grosses Bier (660 ml - ein sehr eigenartiges Mass)1 Euro, ein Abendessen am Markt zwischen 30 und 80 Cent, die Reperatur meiner Kletterschuhe (=Loch flicken beim Schuster) 20 Cent und Hostels ab 2 Euro die Nacht - da kann man es sich schon gut gehen lassen! In Neuseeland und Australien wird das dann ein wenig anders aussehen... Wir halten euch auf dem Laufenden...!