Donnerstag, 4. Dezember 2014

California dreaming and Nevadas craziness

Amerika, das Land der Superlative. Alles ist hier ein bisschen größer: die RVs (manche Garconniere ist kleiner), die Boulderblöcke (zumindest in Bishop), ein Kaffee im Café (500 ml? Kein Problem!) und doch irgendwie auch die Menschen. Raumfüllender zumindest..




Obwohl das System oftmals absurd und krank ist, man pro Einkauf mindestens 10 neue Plastiksackerl in der Hand hat und die Energieverschwendung einen nur noch den Kopf schütteln lässt, bietet Amerika meiner Meinung nach mehr als nur billigen Benzin. Der übrigens gar nicht mehr so billig ist. Das Faszinierende hier ist die vielfältige Landschaft, die endlos viel Raum und Platz bietet und die offenen und freundlichen AmerikanerInnen.
Bei unserer Ankunft in Los Angeles wohnten wir zwei Tage bei einer amerikanisch-mexikanischen Familie, die wir über Couchsurfing kontaktiert hatten. Neben uns hatten die beiden noch 3 weitere Reisende einquartiert und hatten kein Problem mit 5 zusätzlichen Personen im Haus. Der Kauf unseres Vans war in einem Tag erledigt, so dass wir uns bereits am dritten Tag auf den Weg nach Bishop machten. Auch die Anmeldung unseres Vans war easy: eine andere Couchsurferin "lieh" uns ihre Adresse und das ist auch schon alles was es brauchte.

Ein kleiner Ort an den Ausläufern der Sierra Nevada und ein weltbekannter Ort zum Bouldern. Knappe drei Wochen verbrachten wir in Bishop, teilweise gemeinsam mit Georg, Simone und Gernot, die ebenfalls ihren Urlaub in Kalifornien verbrachten. So sind wir nun wieder up to date was sich in Salzburg so tut - und verpasst haben wir wohl nichts ☺





Immer wieder machten wir Bekanntschaft mit Amerikanern, die uns ihre geheimen heißen Quellen oder andere Tipps und Infos gaben. Von der Offenheit könnten sich viele österreichische Kletterer ein Stück abschneiden.. wohlbemerkt: Raum und Platz gibt es hier einfach genug und eine ähnliche Freundlichkeit haben wir auch in Australien angetroffen.
Nachdem der kürzeste Weg ins Yosemite Valley durch einen kurzen Schneeeinbruch gesperrt war, entschlossen wir uns stattdessen in den Süden zu fahren und Yosemite auf später zu verschieben. Ein Abstecher ins Death Valley führte uns durch bizarre Wüstenlandschaften und vorbei an ausgetrockneten Salzseen.






Der nächste Stopp: die Red Rocks bei Las Vegas. Traumhaft roter Sandstein zum Seilklettern und Bouldern - ein Paradies! Da nimmt man auch in Kauf, das Las Vegas der nächste Versorgungsort ist. Schrill, laut, dekadent und verrückt - wo sonst sind Hotels die Hauptattraktion einer Stadt?! Neben den Casinos natürlich, denn das Glücksspiel ist in Nevada erlaubt. Bevor Georg, Simone und Gernot wieder abreisen werfen wir uns einen Abend ins Getümmel.. und sind völlig erledigt von der permanenten Reizüberflutung. Überall blinkt und leuchtet es..

Aber keine 10 Kilometer weg vom Lärm liegt der Nationalpark - auf Las Vegas können wir gut und gerne verzichten, da bleiben wir lieber noch einige Zeit hier zum Klettern!



Sonntag, 2. November 2014

Australien - Fiji


Als Ausrede für die nicht-vorhandenn Einträge im letzten Monat könnte ich schreiben, dass der Internetzugang seltener als in Kirgistan oder der Mongolei war (und das stimmt zum Teil auch, da wir nur W-Lan Zugang an unseren kletterfreien Tagen hatten und selbst da nicht immer). Die Wahrheit ist vielmehr, dass sich die Schreiblust ziemlich in Grenzen gehalten hat - neben dem Klettern gab es viel zu viel anderes zu tun. Neben der hervorragenden Kaffeekultur in Australien (den italienischen EinwanderInnen sei Dank!), luden sowohl die Grampians als auch die Blue Mountains zum Wandern ein - auch wenn hier nicht viel über 500 Höhenmeter hinaus geht.


Unsere Hauptbeschäftigung war aber das Bouldern und Klettern, dafür waren wir schließlich hier! Wir verbrachten 4 Wochen in den Grampians und obwohl viele Gebiete aufgrund des vergangenen Feuers gesperrt waren, kamen wir voll auf unsere Kosten. Die "neuen" Sektoren im Süden waren von hervorragender Felsqualitat, obwohl Stefan es dennoch schaffte, einige Griffe und Tritte "abzumontieren"..




Für die letzten beiden Wochen hatte ich mir dann noch die Blue Mountains herausgeschlagen - sonst hätten wir das Seil ja völlig umsonst nach Australien geschleppt. Noch dazu lebt eine Kletterfreundin von mir in Sydney, die uns nicht nur für einige Nächte in ihrem Appartement einquartierte, sondern uns auch gleich mit ihrem Kletterfreundeskreis bekannt machte. Innerhalb kürzester Zeit waren wir zum Grillen und Pancake Frühstück eingeladen und bekamen die Wohnungsschlüssel diverser Häuser in die Hand gedrückt, damit wir duschen und Wäsche waschen konnten. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der AustralierInnen war wirklich unglaublich. Noch unglaublicher jedoch war die Menge an Felsen, den wir in den 2 Wochen rund um Sydney gesehen haben! Auch wenn die Touren größtenteils kurz und steil waren und nicht ganz dem entsprechen, was mir so liegt, war ich trotzdem von den vielen Gebieten beeindruckt (und nicht nur ich :-))




Viel zu schnell verging die Zeit in Down Under und wenn am Schluss die Temperaturen nicht so hoch gewesen wären, dann hätten wir es sicherlich noch viel länger ausgehalten.. Aber der nächste Ort ist ja auch sehr viel versprechend!



 Fiji Time
Wie dumm, dass unser Flug nach L.A. in Fiji zwischen landen musste.. Drei Tage am Sandstrand in der Hängematte Cocktails trinken, tropisches Obst zum Frühstück und frischen Fisch am Abend, ein bisschen Yoga und schnorcheln und viel lesen - wir haben schon ein verdammt hartes Leben.. :-) Wer sich das nun alles gar nicht vorstellen kann, hier gibts sicherheitshalber ein paar Fotos






Freitag, 3. Oktober 2014

Down Under - Bouldern in Australien

Endlich!! Die kletterlose Zeit war uns dann doch schon ganz schoen lang geworden. Aber nun sind wir hier, im wunderschoenen Grampians Nationalpark in der Naehe von Melbourne (3 Stunden Autofahrt) und geniessen die Zeit in vollen Zuegen. Immer mit uns: unser Van: Schlafzimmer, Kueche und Wohnzimmer in einem mit einem open end Garten vor der Haustuer :) Braucht der Mensch mehr? Wir gerade nicht!
Das Wetter ist absolut perfekt - bis dato kein Regen, angenehm mild und nicht zu heiss. Die Spuren des grossen Waldbrandes sind zwar noch sichtbar, dennoch gibt es genug Fels fuer uns an dem wir uns austoben koennen! To be continued soon...

Sightseeing in Peking

Drei Tage Peking: hier ein kurzer Eindruck unserer Sightseeing Tour:
Von Peking war ich positiv ueberrascht: weniger Smog als gedacht, endlich wieder mal viiiiiiiel Gemuese auf der Speisekarte (wenn gleich die Uebersetzung ins Englische oftmals missglueckt war), Kaffee nach langer Zeit der Abstinenz und endlos viel Sightseeing.. fuer drei Tage gabs auf alle Faelle genug zu tun!

Sonntag, 14. September 2014

Mongolei - die endlose Weite...

Habe ich vor unserer Reise an die Mongolei gedacht, dann hatte ich Bilder von Pferdeherden, der Steppe, Jurten und Nomaden im Kopf. Viele dieser Vorstellungen haben sich in Kirgistan verwirklicht - die Mongolei jedoch war irgendwie anders, als ich sie mir vorgstellt habe (ohne dass dieses andere "besser" oder "schlechter" wäre).
Ulaanbaator empfing uns mit dichtem Verkehr, schlechter Luft und den üblichen Gegebenheiten einer durchschnittlichen asiatischen Großstadt. Gut 40% der 3mil Mongolen leben in der Hauptstadt, die bei ihrer Gründung Anfang des 19 Jhd lediglich für 500.000 Menschen konzipiert wurde, wie uns ein Mongole erzählte. Lange hielten wir uns aber ohnehin nicht in UB auf - kurz die wichtigsten Dinge erledigt und auf ging es in Richtung Westen! Im Vergleich zum Großteil der anderen Reisenden, die wir in unserem Hostel getroffen hatten, waren wir auf eigene Faust und ohne gebuchte Tour unterwegs. Zum einen, weil es einen großen Teil des Abenteuers nimmt, wenn alles im Voraus geplant und organisiert ist und kein Raum für Spontanes bleibt und man darüber hinaus noch eine ordentliche Stange Geld ablegt. Und zum anderen fühle ich mich dafür schlichtweg noch zu jung! Relativ schnell stellten wir allerdings fest, dass in einem Land mit der viereinhalbfachen Flache von Deutschland die Infrastruktur abseits der Hauptstadt kontinuierlich abnimmt.. der dünnste besiedelste Staat der Welt verfügt nun mal über kein flächendeckendes öffentliches Verkehrssystem. Und asphaltierte Straßen? Eine wahre Freude, wenn man auf sie trifft, denn sie sind selten! Wenn nun kein Bus oder eine gemeinschaftliche Mashrutka nach xy fahrt, so findet sich sicherlich ein "Taxi" (zu Touristenpreisen versteht sich) und bringt einen ans gewünschte Ziel! Die Provinzstaedte sind zum groessten Teil nicht an den oeffentlichen Verkehr angeschlossen und verfuegen oftmals nichtmal ueber fliessendes Wasser. Duschen? Ein Fremdwort..
Irgendwie kamen wir dann zum "White Lake" und wanderten und campten entlang des Sees. Die Weiterfahrt, keine 200 km, nahm mehr als 11 Stunden in Anspruch - der alte russische Van streikte im Rhythmus von zwei Stunden. Der Fahrer drosch ein paar Mal auf den Motor ein.. und es ging weiter! Ein traumhafter Sternenhimmel entschädigte die Fahrt; nur unsere Magen waren anschließend ordentlich beleidigt.
Das Essen in der Mongolei ist ohnehin eine eigene Sache: außer Zwiebeln, Kraut, Karotten und Kartoffeln wächst wenig Gemüse - von Obst ganz zu schweigen! Die glänzend roten Aepfel, die es in UB zu kaufen gab, hatten einen stolzen Kilopreis von € 5!! Da vergeht sogar mir die Lust auf Obst.. Mongolisches Essen besteht daher in erster Linie aus Fleisch, in Kombination mit Nudeln, Reis, etwas Gemüse.. Selbst mein hochgelobter Magen, der schon viele Kuriositaten ausgehalten hat, gab sich geschlagen.. (und der vom Stefan noch viel schneller). Während unserer Wandertouren waren wir so ganz froh, uns mittels Campingkocher selbst zu versorgen. Einkaufen in der Mongolei ist aber ebenfalls nicht gerade einfach. Denn abseits größerer Städte findet man nur noch kleine Laeden, die zur Hälfte mit Wodka, Bier und Cola gefüllt sind und der Rest besteht aus Süßigkeiten und einigen Konserven :-) Wohlbemerkt ist meistens ein Großteil der Lebensmittel bereits abgelaufen - das bemerkten wir aber auch erst nach einiger Zeit. Ein richtig schlechtes Gewissen bekommt man, wenn man versucht "regional" einzukaufen. Ich glaube, es ist einfach nicht möglich: Nudeln, Porridge, Reis aus Russland, Thunfisch aus Thailand oder USA, Erbsendosen aus Italien, Schokolade aus Korea, Marmelade aus Deutschland, Milchcreme aus der Ukraine.. irdendwann fanden wir mal Keks, die tatsächlich in der Mongolei produziert wurden, aber das wars dann auch. So gut wie alle Lebensmittel werden importiert und sind dafür noch erstaunlich günstig. Aber auch sie selbstgekochten Thunfischnudeln, Krauitnudeln oder Reis mit Zwiebel und Karotten hingen uns bald mal zum Hals raus.. Anbei ein Foto des "gluecklichen Essers"..!
Das Highlight unserer Reise war sicherlich der Norden der Mongolei, in den wir es mach einer Woche geschafft hatten (den Westen hatten wir abgeschrieben: 60 Stunden Busfahren wenn alles gut geht, das war uns dann doch zuviel!). In Khatgal, am Khovsgol Lake fanden wir ein sehr nettes und gemuetliches Hostel. Das Besitzerehepaar sprach ausgezeichnetes Englisch und kuemmerte sich fuehrsorglich um seine Gaeste. Insgesamt verbrachten wir in der Gegend fast zwei Wochen mit wandern und reiten. Das tuerkisblaue Wasser des Sees lud zwar zum Baden ein - war dann aber doch definitiv zu kalt!
Mein persoenliches Highlight, quasi ein Teenagerwunsch, war die 5 taegige Reittour, die wir von Khatgal aus machten. Unser Guide, den uns das Hostel organisiert hatte, sprach nur ein paar Brocken Englisch, aber mit Hand und Fuss liess es sich dann doch irgendwie kommunizieren! Das Pferd kostete pro Tag uebrigens 8 Euro - da kann man schon mal ein paar Tage unterwegs sein. Stefan kaempfte allerdings etwas mit dem mongolischen Holzsattel ;) Ob der sich wieder auf ein Pferd setzt.. ich bezweifle es!
Einmal waren wir zu Mittag bei einer Nomadenfamilie und bekamen frischen Yoghurt, Kaese und gebackenes Brot zum Kosten - was fuer eine freudige Abwechslung zu unserer eintoenigen Mahlzeit!! Wie schnell sich hier das Wetter aendern kann, erfuhren wir am vierten Tag als es ueber Nacht zu schneien begann. Und den ganzen naechsten Tag in Stroemen regnete.. Da half nur eines: abwarten und Tee trinken (und hoffen dass der Ebookreader durchhaelt wenn man den ganzen Tag im Zelt verbringt!). Unser Guide hatte lediglich eine Plane mit, unter der er schlief und genau einen Mantel, den er bei 5 Grad ebenso trug wie bei 25. Angesichts der Temperaturen, die es hier im Winter hat (bis zu minus 40 ist normal), war das fuer ihn wohl nicht mal nennenswert..
Der definitiv schlimmste Teil folgte mit der Rueckfahrt nach Ulan Bator: 17 Stunden Busfahrt, Rueckenlehne nicht verstellbar, saukalt, 80% der Strecke ueber Feldwege und je laenger wir fuhren, desto uebler wurde mir.. Naja, auch das vergeht. Auf mongolisches Essen kann ich gut und gerne mein weiteres Leben verzichten - die Mongolei an sich war aber eine wunderbare Erfahrung, nicht immer einfach, aber faszinierend, abenteuerlich und von schier endloser Weite.